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Sonnenspitze


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Sonnenspitze
Gipfelkreuz der Sonnenspitze - Bild © Geröllschleicher

Schwierigkeitsgrad




T6 - schwieriges Alpinwandern


Charakter
Meist weglos. Kletterstellen bis II. (mäßige Schwierigkeit) Häufig sehr exponiert. Heikles Schrofengelände. Apere Gletscher mit erhöhter Ausrutschgefahr. Meist nicht markiert
Anforderung
Ausgezeichnetes Orientierungsvermögen. Ausgereifte Alpinerfahrung und Vertrautheit im Umgang mit alpintechischen Hilfsmitteln



Gruppe
Mieminger Berge
Höhe
2417 m
Hütte(n)
Coburger Hütte
Talort(e)
Ehrwald, Biberwier

 


T O U R E N I N F O





Die Sonnenspitze bei Ehrwald von Fr. Frhrn. v. Feilitsch in Augsburg (1878)

Ein heftiger Wind, der schon am Abend des 22. September 1878 die dicke Nebelmasse zerteilte und hie und da aus dem allseitigen Grau auf einen Augenblick den blauen Himmel durchblicken ließ, hatte in der Nacht auf den 23. seine Aufgabe vollständig gelöst. Sämtliche Spitzen, wenn auch etwas angeschneit, waren vom Nebel befreit und nun hieß es, rasch an's Werk. Der Rucksack wurde gepackt und um der Sonne, die jetzt seit 4 Tagen zum erstenmal wieder ihre Strahlen entfaltete, Zeit zu lassen, wenigstens an den glatteren, schwierigeren Stellen den Neuschnee einigermaßen wegzunehmen, brach ich mit dem Adlerwirt und Führer Guem, der mich vor wenigen Tagen durch das Schneekar auf die Zugspitze geführt hatte, erst 8 Uhr Vormittag von Ehrwald auf.

Sonnenspitze bei Ehrwald
die Felspyramide der Sonnenspitze bei Ehrwald -
Skizze von Th. Sendtner (um 1875)
Zunächst führte uns ein schmaler Fußsteig dem engen Gaistal zu; nach ungefähr einer viertel Stunde verließen wir ihn und stiegen, uns rechts wendend, zuerst über hügeligen stellenweise bewaldeten Wiesengrund, später durch hohes mit Felsblöcken übersätes Gras zu einer vom Tal aus deutlich sichtbaren Reise empor, von wo an der sogenannte "Steile Gang" beginnt. Es sind hohe, vielfach aufeinandergetürmte Felstrümmer mit lockerem Gestein, die mühsam zu erklimmen sind, bevor man Einblick in den hochgelegenen Talkessel des Seebensees mit der gleichnamigen Alpe gewinnt, in dessen Hintergrund die zackigen Wände des Grünstein nun in ihrer ganzen Wildheit erscheinen.

Die Seebenalpe ungefähr 800 - 1000´ links unten liegen lassend, halten wir uns an der nordöstlichen von Latschen bedeckten Bergflanke. Bis hierher war Guem schon öfter mit Fremden gekommen, weiter aber nicht, er bildete somit nur mehr meinen Begleiter; jetzt hieß es gemeinschaftlich einen Anstieg aussuchen. Vor der Hand konnte über die Anstiegsrichtung kein Zweifel herrschen und ohne Aufenthalt ging es über endlose Grasbuckel und Krummholzhügel hinan bis zur knollenförmig abfallenden Nordostkante der Pyramide.

Hermann von Barth, der bekannte Bezwinger so mancher vor ihm nie betretenen Felsspitze, hatte im Sommer 1872 auch die Sonnenspitze besucht und muss, wie aus seiner im 'Ausland' 1873 enthaltenen Schilderung dieser Partie erhellt, von diesem Punkt aus auf die nördliche Abdachung der Pyramide übergetreten sein, überhaupt seinen ganzen Anstieg an der Nordwestkante bewerkstelligt haben, während wir uns vom genannten Punkt südlich wandten und unsere ganze Ersteigung auf der Ostseite der Pyramide vor sich ging. Anfänglich ohne jede Schwierigkeit ging es rasch über gestuften, wenn auch etwas lockeren Fels aufwärts bis zu zwei in kleinen Abständen aufeinanderfolgenden glatt abgewaschenen Platten mit nur wenigen unbedeutenden Erhöhungen auf der steil zum Seebensee abfallenden Oberfläche, welche überquert werden mussten, sollten wir nicht wieder ein gutes Stück abwärts steigen und uns, vielleicht vergeblich, nach einem anderen Übergangspunkt umsehen. Vorsichtig wiederum aber energisch angepackt ging es auch, und bald darauf wurden wir dadurch belohnt, dass wir - gebückt unter einem vorspringenden mächtigen Felskoloss durchschlüpfend, - auf eine größere Strecke unseren Anstieg wieder gesichert sahen; und in der Tat gelang es uns, in einer weit zerfurchten mäßig steil abfallenden Felsrinne direkt bis zum Grat zu gelangen, welcher die beiden ungefähr 200´ auseinanderliegenden Gipfel der Sonnenspitze trennt.

Nach kurzer Überlegung entschlossen wir uns zuerst für den von hier aus leichter zu gewinnenden südlichen; die hier beiläufig 1½´ breite gangbare Grat führte in wenigen Minuten hinüber und um 12¼ Uhr standen wir auf dem südlichen, den nördlichen um etwa 10 Meter an Höhe übertreffenden Gipfel der Sonnenspitze.
Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (1878)



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