*** Fahr- und Fußwege, im oberen Bereich weglos in sehr brüchigem Gestein, Schrofen; Kletterei bis II+; Orientierungssinn, alpine Erfahrung, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Klettergeschick unbedingt notwendig
Namlos
Von
Namlos zunächst dem Fahrweg und dem anschließenden Wanderweg folgend, bis man bei etwa 1650 Meter nach links
Richtung Kühkarjöchle abbiegt. Nun weglos durch Latschen und Geröllhalden empor, bis man das Jöchle erreicht. Am Jöchle angekommen folgt man nicht direkt dem Grat sondern weicht nach rechts in die Flanke aus und steigt über Gras und Schrofen hinauf bis man den Grat gewinnt. Hier folgt man dem Grat, mal auf der rechten mal auf der linken Seite ausweichend, bis man ein ca. 3 Meter hohes Wandl erreicht, welches unserer Meinung nach die klettertechnische Schlüsselstelle darstellte
(II+). Nach diesem Wandl folgt man weiter dem Gratverlauf, den Südgipfel mitnehmend, bis zu einer senkrechten Einschartung die sich vor dem Hauptgipfel auftut. Hier ein paar Meter zurück und weit über ein Schuttband absteigen bis man in der Westflanke unterhalb der Scharte raus kommt.
Nun durch eine Rinne in die Scharte empor klettern und nachdem man sie erreicht hat den Hauptgipfel in der Ostflanke auf bröseligen Bändern umgehen. Beim Umgehen des Hauptgipfels auf schönen plattigen Fels links von einem achten, denn über diesen Fels klettert man wieder zum Grat hinauf. Hat man den Grat erreicht folgt man diesem kurz Richtung Süden und gelangt so auf
den Hauptgipfel des Rudigers (direkt vor dem Gipfel muss man noch in eine kleine Scharte abklettern, was aber kein Problem darstellt). Nun wieder über den plattigen Fels zurück zu den Bröselbändern und diesen weiter folgend bis sie im Grat enden. Hier wieder rechts und links in die Flanke ausweichend weiter, teilweise aber auch direkt auf dem Grat, bis man den Nordostgipfel erreicht. Vom dort sieht man in der Westflanke eine Rinne, welche man für den Abstieg nutzt. Man erreicht sie indem man vom Nordostgipfel solange auf dem Weg den man gekommen ist absteigt, bis man ein breites Schuttband erreicht, welches einen direkt
zur Abstiegsrinne hinführt. Nach der Rinne folgt man leichten Pfadspuren bis zu einer kleinen Hütte, von wo aus ein gut sichtbarer Pfad zurück Richtung Fahrweg leitet.
Die Hauptschwierigkeiten liegen, wie so oft im Lechtaler Bruch, nicht unbedingt im klettertechnischen Bereich, sondern darin über einen längeren Zeitraum voll konzentriert in sehr bröseligem Gelände zu gehen/zu klettern. Manchmal bricht ein Griff/Tritt schon aus wenn man ihn nur schief ansieht, und das nagt teilweise sehr an den Nerven. Trotzdem war es eine sehr schöne Tour die sich auf jeden Fall gelohnt hat.
Autor: DavidXXXX
Es war bisher eine meiner schönsten, weil einsamsten und "spannendsten" Touren!
Bei der Wegfindung fand ich die Stelle kurz vor dem Hauptgipfel am kniffligsten, da wir die Abstiegsrinne die einen in die Scharte bringt, erst im 2. oder 3. Anlauf gefunden haben. Vom Hauptgipfel sieht der NO-Gipfel fast schon wie ein Wanderberg aus, aber man muss da schon nochmals ordentlich die Hand an den Fels legen. Kurz vor dem letzten Gipfel sind auch noch ein paar heiklere Querungen in den Gras-/Schutthängen vonnöten, die ich doch als ganz schön abdrängend empfand.
Autor: Grimpeur