*** Fahrwege, kleine Fußwege; alpine Erfahrung nötig, im oberen Bereich großteils weglos mit klettertechnischen Schwierigkeiten bis II; Orientierung schwierig und der Fels ist teils unzuverlässig
...die Marchspitze, eine elegant geschnittene, dreikantige Pyramide, eine der auffallendsten und markantesten Bergformen des Allgäus...Dr. Felix von Cube; Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins, S.238 (1904)
Elbigenalp Bernhardstal
Birgertal
Schafscharte
Hermannskar
Spiehlerscharte
Von Elbigenalp über einen Fahrweg zu der Gibler Alm und in das Bernhardstal zur Zargenalpe. Etwa 250 Meter nach der Alpe zweigt der Steig gegen rechts hinein in das Birgertal ab und über einen steilen Graslatz steigt man hinauf zu den ersten Latschenfeldern. Durch Gassen bis auf den freien alpinen Rasen unterhalb der Hermannskarspitze bzw. des Hermannskarturmes. Ab einer Höhe von etwa 2080 Metern trifft man auf die Wegverzweigung, welche in östlicher Richtung zur Barth-Hütte führen würde. In Richtung Marchspitze steigt man jedoch weiter gegen Norden auf und quert kurz vor erreichen des Birgerkares die Schuttfelder unterhalb des Hermannskarturmes um kurz darauf in eine kleine Scharte (Schafschartl) unterhalb der Südabbrüche desselben zu gelangen.
Unterhalb der Westwände hindurch und in das Hintere Hermannskar hinein. Bald vom Weg ab, geht es über die steiler werdenden Schutthalden hinauf in die Spiehlerscharte. Ein steiler, spärlich mit Gras bewachsener Latz leitet zum Schluss über Schrofen in die 2370 m hoch gelegene Einschartung hinauf. Gegen Osten über Geröll und Blockwerk an den Wandfuss, die geeignete Aufstiegsrinne wird über feinsplittrige Stufen und Tritte überwunden. Ein Steinmännchen auf einem Schrofen oberhalb zeigt an, dass man sich auf der richtigen Fährte befindet. In leichter Kletterei
(I) also zu dem Steinmandl hinauf und über Geröll und Schotter weiter hinauf in eine kleine Einkesselung, welche etwas unterhalb des Westgrates von zwei Steilrinnen fortgeführt wird. Um die richtige Aufstiegsrinne zu erreichen, klettert man über eine scharfe Felsnase zunächst nach rechts oben. Auf einem Felsband dann nach links, dort wo sich ein etwas bauchiger Felsvorsprung in den Weg stellt. Ein Spreizschritt ist hier fällig
(II), der obere Wandbereich dabei etwas kleingriffig. In der Rinne angelangt, steil über raue und grobe Felstritte hinauf zum Grat mit Steinmann. Entlang eines Schrofenbandes zum Grat und über diesen teils luftig und zuletzt flacher zum kleinen Kreuz.
(Neuigkeits) Welt Blatt; 30. August 1903
Nördlich der Marchspitze ist das Gebiet der Marchalpe eingelagert, welche jedoch auch von tiefen Runsen und Tobeln durchzogen wird. Das Weidegebiet auf der March ist auch durch einen Hirtensteig mit der weiter östlich gelegenen Schöneckeralpe verbunden. Dieser Steig ist heute nur noch stellenweise auffindbar und im unteren Teil des Ilfenkars weitgehend verfallen. Die Hirten des vorigen Jahrhunderts nutzten diesen Weg jedoch ständig. Vermutlich ist der kleine Alois Neuner entlang dieses Steigs abgestürzt und tödlich verunglückt.